Biologie
Basiskonzepte der Biologie
Quelle: Kerncurriculum für das Gymnasium, Schuljahrgänge 5-10, 2015
Basiskonzepte ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, in der scheinbaren
Unübersichtlichkeit biologischer Phänomene eine Struktur zu erkennen, die ihnen den
Zugang zu neuen Problemstellungen aus dem Bereich der Biologie erleichtern. Durch das Entdecken
gleicher Erklärungsmuster an verschiedenen Phänomenen (z. B.
Oberflächenvergrößerung bei Wurzelhaaren und Lungenbläschen) erfolgt eine
vertikale Vernetzung von Themen, die zunächst zusammenhanglos erscheinen. Den Lernenden
erschließt sich somit ein biologiespezifisches Muster, das ihnen eine hilfreiche
Orientierung in der Vielfalt dieser Fachdisziplin erlaubt.
Eine besondere Rolle spielt dabei die Evolutionstheorie als zentrale Theorie der Biologie. Sie
stellt letztlich alle Basiskonzepte in einen gemeinsamen Zusammenhang (vgl. Abb. 2). Die
Grundzüge der Selektionstheorie und die Einführung des Aspekts der Geschichtlichkeit
bilden eine Leitlinie des Biologieunterrichts. Das bedeutet, dass nach der Einführung der
Selektionstheorie weitere biologische Phänomene auch unter dem Aspekt der Evolution
betrachtet werden sollen. Damit wird die Unterscheidung von proximaten und ultimaten Deutungen
vorbereitet, die im Unterricht des Sekundarbereichs II ausdifferenziert wird.