Biologie
Qualitätsmerkmale des Biologieunterrichts
Grundlage für den Unterricht in der Mittelstufe bildet das Kerncurriculum für das
Gymnasium, Schuljahrgänge 5-10, Naturwissenschaften (2015)
.
Grundlage für den Unterricht in der Oberstufe bilden das Kerncurriculum für das
Gymnasium – gymnasiale Oberstufe, Biologie (2022)
sowie die Einheitlichen
Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung, Biologie (2004, KMK)
und die
Bildungsstandards im Fach Biologie für die Allgemeine Hochschulreife
(2020, KMK).
Grundlage der obigen Vorgaben ab 2004 sind dabei die Bildungsstandards im Fach Biologie
für den Mittleren Schulabschluss, (2004, KMK)
und die Weiterentwickelten
Bildungsstandards in den Naturwissenschaften für das Fach Biologie (MSA)
(2024,
KMK)
In den als Reaktion auf PISA und TIMSS formulierten Bildungsstandards wird ein Wechsel im
Verständnis des Lernens und Lehrens hin zu einer neuen Unterrichtskultur beschrieben. Zentral
ist dabei der Wechsel von Input orientierten zu Output orientierten Zielsetzungen. Entscheidend
ist nicht mehr die Darbietung der Inhalte, sondern entscheidend sind die Lernprozesse auf der
Schülerseite. Um diese Prozesse zu beschreiben und eine erfolgreiche Initiierung zu
ermöglichen, werden in den Bildungsstandards prozessbezogene Kompetenzen (siehe Anlage)
formuliert. Unterschieden werden die Bereiche: Erkenntnisgewinnung, Kommunikation und
Bewertung.
Damit ist als zentrales Qualitätsmerkmal des Unterrichts die aktive Auseinandersetzung der
Schülerinnen und Schüler mit den Inhalten zur Entwicklung der prozessbezogenen
Kompetenzen zu sehen.
In den neuen Kerncurricula finden sich basierend auf dieser Vorgabe folgende Schlüsse:
Problemorientierter. naturwissenschaftlicher Unterricht erweitert kontinuierlich und kumulativ
die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, naturwissenschaftliche Fragen als
solche zu erkennen und mit geeigneten fachspezifischen Verfahren zu lösen. Dabei geht es
im Wesentlichen um den Umgang mit Problemlösestrategien und um fachspezifische
Arbeitstechniken. Experimente in der Biologie sind dabei häufig komplexer und in der
Schule schwieriger zu verwirklichen als in den anderen Naturwissenschaften. Dennoch sollte
jede vertretbare Chance zum eigenständigen Experimentieren auch im Biologieunterricht
genutzt werden. Besonders bedeutsam ist das hypothesengeleitete Experimentieren; schrittweise
wird die Fähigkeit der Lernenden zur eigenständigen systematischen Planung
aussagekräftiger Experimente entwickelt. Neben dem Experimentieren spielt in der Biologie
das Beobachten von Naturphänomenen eine wesentliche Rolle. Beiden zentralen Kompetenzen
liegt der naturwissenschaftliche Erkenntnisweg nach dem hypothetischdeduktiven Verfahren
zugrunde.
Im Kompetenzbereich Kommunikation wird als Ziel der Klasse 6 explizit die kooperative
Lösung von Aufgaben in kleinen Gruppen bei vorgegebener Zeit und Aufgabenstellung formuliert.
Damit ist die Arbeit in verschiedenen Sozialformen als Qualitätsmerkmal vorgegeben.
Didaktische Qualitätsmerkmale sind über die Basiskonzepte formuliert. Eine
besondere Rolle spielt dabei das Basiskonzept System, da es in besonderem Maße die
systemische Betrachtungsweise der Biologie anspricht. Diese durchzieht alle Teilbereiche der
Biologie, sodass es sinnvoll erscheint, sie als Überbau anzusehen. Die Systembetrachtung
biologischer Phänomene betrifft alle Ebenen biologischer Objekte, angefangen von der
Molekülebene über die Zelle und die Organe bis zu den Ökosystemen der
Biosphäre. In den Bildungsstandards wird zudem die Bedeutung einer vernetzten
Wissensstruktur herausgestellt, die der Komplexität der Biologie Rechnung trägt.
Daher sollen möglichst viele Bezüge zwischen den einzelnen Inhalten hergestellt
werden.